Anne-Frank-Ausstellung in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Anne-Frank-Ausstellung in der Gedenkstätte Zuchthaus CottbusCottbus / Chóśebuz, 10. Februar 2020. Vom 11. März bis zum 2. April 2020 gastiert die international renommierte Wanderausstellung "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Bautzener Str. 140. Zu geführten Ausstellungsbesuchen können sich Schulklassen und Jugendgruppen ab sofort beim Menschenrechtszentrum Cottbus anmelden.

In der Dauerausstellung des Menschenrechtszentrums Cottbus, dess Zuchthausgeschichte von der Kaiserzeit bis zum Untergang des sozialistischen Arneiter- und Bauern-Paradieses reicht und das schließlich von den Häftlingen gekauft wurde
Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Ausstellung wendet sich direkt an Jugendliche

Kern des Ausstellungsprojekts ist das Konzept der Peer Guides, bei dem Jugendliche Jugendliche begleiten. So werden Schulklassen und Jugendgruppen bei ihrem Besuch der Ausstellung durch junge Leute ab 15 Jahren begleitet, die ihnen die Thematik vermitteln und Gespräche darüber anregen.

Das Tagebuch der Jüdin Anne Frank (1929-1945) ist Symbol für den Völkermord an den Juden durch die Nationalsozialisten und intimes Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin. Zugleich kann es als Anregung dazu verstanden werden, dass man selbst ein Tagebuch führen und sich dadurch mit Gesellschaft und Politik auseinandersetzen kann; jede Zeit hat ihre Herausforderungen und ihre Schicksale.

In der Ausstellung jedenfalls erzählen große Bildwände mit zahlreichen Fotos von ihrem Leben und ihrer Zeit: von den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der Flucht vor den Nationalsozialisten, über die Zeit in Amsterdam – glückliche Kindheit und schwere Zeit im Versteck – bis zu den letzten schrecklichen sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Die persönliche Geschichte Anne Franks wird mit der Geschichte der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung, des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs verbunden. Neben der Perspektive der Verfolgten und ihrer Helfer wird die Perspektive von Mitläufern und Tätern dargestellt.

In einem großen aktuellen Teil wendet sich die Ausstellung direkt an Jugendliche heute mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung und ermutigt zur Diskussion über diese Themen. Ausgehend von der Frage "Was kann ich bewirken?" animiert die Ausstellung zum eigenen Engagement. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Ausstellungs- und Botschafterprojekts "Anne Frank und wir" vom Anne Frank Zentrum und Anne Frank Haus entwickelt. Organisiert wird das Anne Frank-Ausstellungsprojekt in Cottbus durch das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. Das Projekt wird mit der finanziellen Unterstützung der Evangelischen Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte durchgeführt.

Peer Guide werden:
Für Jugendliche, die sich während der Anne-Frank-Ausstellung als Peer Guides engagieren möchten, findet am 27. Februar 2020 um 16.30 Uhr ein Infotreffen in der Gedenkstätte statt. Anfang März werden die Peer Guides in einem zweitägigen Trainingsseminar auf ihre Aufgabe vorbereitet. Wer mitmachen will (ab 15 Jahren erhalten) nimmt den Kontakt zu Johannes Näder auf.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Mittwoch, 11. März 2020, 18 Uhr: Ausstellungseröffnung

Die Führungen durch die Peer Guides richten sich vor allem an Schüler ab 13 Jahren. Auch interessierten Erwachsenen steht die Ausstellung zum Besuch offen, beispielweise im Rahmen einer öffentlichen Führung am 18. März 2020 um 15 Uhr sowie am 25. März 2020 und am 2. April 2020 um 17 Uhr. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier.

Kontakt:
Bildungsreferent Johannes Näder,
Tel. 0355 - 29 01 33 15,
bildung@menschenrechtszentrum-cottbus.de

Mehr:
Thema Menschenrechte im Görlitzer Anzeiger

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 10.02.2020 - 16:55Uhr | Zuletzt geändert am 24.02.2021 - 17:34Uhr
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