Fridays For Future demonstriert in der Lausitz

Fridays For Future demonstriert in der LausitzJänschwalde / Janšojce, 29. November 2019. Am Sonnabend, dem 30. November, will "Fridays For Future" am Kohlekraftwerk Jänschwalde in der Niederlausitz demonstrieren – und zwar gemeinsam mit Aktivisten anderer Bündnisse gegen die Pläne der Bundesregierung zur Braunkohleverstromung und für einen schnellen und sozialverträglichen Braunkohleausstieg.

Auch wenn Braunkohlekraftwerke heute wirksame Filteranlagen haben: Gase und Schwermetalle gelangen dennoch in die Atmosphäre. Das ist nicht nur fürs Klima problematisch, sondern auch für den Menschen direkt
Symbolfoto (nicht Jänschwalde): Steve Buissinne, Pixabay License
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Abschaltung bis 2030 gefordert

Florian Keller, Schüler und Mitorganisator, zum Protestvorhaben in Jänschwalde: "Im vergangenen Jahr haben wir die bislang größten Klimaproteste organisiert. In dieser Zeit haben wir allerdings auch Freitag für Freitag immer wieder erlebt, dass es anscheinend nicht ausreicht, viele zu sein und Ausdauer zu beweisen." Deshalb wollen die Aktivisten 30. November 2019, dem Tag nach dem heutigen globalen Klimastreik, einen Schritt weiter gehen und ihren Protest in die direkte Nähe, wie Keller erklärte, "eines der größten Verursacher dieser Krise" tragen.

Laura Kaiser, Schülerin und Mitorganisatorin, fügt hinzu: "Die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz zählen mit zu den schlimmsten und schmutzigsten CO2-Schleudern in Europa. Die aktuelle Politik der Bundesregierung und auch der sächsischen Staatsregierung, die Braunkohle weiter zu fördern, ist mit dem Pariser Klimaabkommen unvereinbar." Deshalb gehe man zusammen mit vielen weiteren Aktivisten aus anderen Bündnissen gemeinsam "an den Ort der Zerstörung". Laut Kaiser wende man sich damit gegen die Konzerne und eine Politik, die den Kohleausstieg verhindere. Kaiser verdeutlicht: "Wir stehen für einen gerechten und mit den Menschen vor Ort gemeinsam erarbeiteten Strukturwandel ein, um die Region zu stärken und echte Zukunftsperspektiven zu schaffen. Wir fordern noch in diesem Jahr einen Teil der Kraftwerke vom Netz zu nehmen und den Rest bis allerspätestens 2030 abzuschalten."

Das erst 1989 endgültig fertiggestellte Kraftwerk Jänschwalde gilt heute als veraltet.

Organisatorisches:

    • Abfahrt in Dresden: 8:30 Uhr, Strehlener Straße, Ecke Andreas-Schubert-Straße
    • Shuttle-Busse ab Cottbus um 10 Uhr, 10.15 Uhr und 11.15 Uhr
    • Demonstration am Kraftwerk Jänschwalde um 12 Uhr
    • Rückfahrt gegen 15 Uhr

Karten für die gemeinsame Busanreise sind für 13 Euro (Erwachsene) bzw. sechs Euro (Kinder, Jugendliche, Azubis, Studierende, Leute vom Bundesfreiwilligendienst, Rentner und Arbeitslose) online unter dem Link https://bund-sachsen.de/index.php?id=1641 erhältlich.

Klimastreik

Am Tag davor, dem heutigen 29. November 2019, werden sich in Sachsen 14 Orte gemeinsam mit hunderten Städten in Deutschland und weltweit in über 150 Ländern dem Klimastreik anschließen. An diesem Tag vor der Klimakonferenz in Madrid fordern die "Fridays For Future"-Aktivisten eine Neuauflage des Klimapakets der Großen Koalition, welche die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens sicherstellt. In Sachsen finden Aktionen in Bautzen, Chemnitz, Döbeln, Dresden, Freiberg, Görlitz, Grimma, Leipzig, Plauen, Sebnitz, Tharandt, Wurzen, Zittau und Zwickau statt.

Versammlungsverbot

Der Landkreis Görlitz hat eine von Freitag, dem 29. November 2019, 00:00 Uhr, bis Sonntag, dem 1. Dezember 2019, 24:00 Uhr, geltende "Allgemeinverfügung zum Verbot von Versammlungen unter freiem Himmel um die Tagebaue Nochten und Reichwalde sowie das Kraftwerk Boxberg" erlassen, berichtet der Görlitzer Anzeiger.

Mehr:
Kohleausstieg geht nicht ohne Strukturwandel – und der kommt nicht von allein

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  • Quelle: red | Symbolfoto: stevepb / Steve Buissinne, Pixabay License
  • Erstellt am 29.11.2019 - 11:58Uhr | Zuletzt geändert am 21.09.2020 - 19:12Uhr
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