Menschenrechtszentrum ruft zur Mahnwache
Cottbus / Chóśebuz, 18. Oktober 2017. Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. und der Zentralrat der Êzîden (Jesiden / ئێزیدی) in Deutschland (ZÊD) rufen für Mittwoch, den 25. Oktober, um 16 Uhr zu einer Mahnwache vor der Staatskanzlei in Potsdam auf. Hintergrund für die Mahnwache ist, dass die Regierung des Landes Brandenburg den einstimmigen Beschluss des Parlaments vom Dezember 2016 missachtet. Im Dezember 2016 erhielt sie den Auftrag durch das Parlament, sich um die Aufnahme von schutzbedürftigen Êzidinnen im Land Brandenburg über ein Sonderkontingent zu kümmern. Tausende gerieten seit August 2014 in die Fänge des IS, wurden versklavt, massenweise vergewaltigt, zwangsverheiratet sowie misshandelt und mussten miterleben, wie ihre Angehörigen vor ihren Augen bestialisch ermordet wurden. Knapp 3.000 von ihnen sind bereits freigekauft, aber zutiefst traumatisiert. Sie benötigen dringend psychotherapeutische Behandlung, die ihnen im Irak nicht gewährt werden kann.
"Rettet êzidische Frauen und Kinder jetzt!"
Die brandenburgische Landesregierung will nur noch 30 Flüchtlinge aus Griechenland nach Brandenburg holen. Dies ist für das Menschenrechtszentrum und viele Bürger nicht hinnehmbar; sie sehen das als unmenschlich und eine Missachtung des Parlaments an.
"Die verfolgten und traumatisierten Êzidinnen und Êziden im Irak brauchen unsere Solidarität und Hilfe jetzt und können nicht auf bürokratische deutsche Lösungen warten! Deshalb rufen wir auf, dass viele engagierte Bürger sich unserer Mahnwache anschließen. Wir hoffen, dass die Landesregierung gesprächsbereit bleibt und Wege zur Hilfe tatsächlich sucht", erklärte Sylvia Wähling, die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus.
Dr. Irfan Ortac, Vorsitzender des Zentralrates ergänzte: "Wir waren sehr glücklich, als die Entscheidung fiel, dass einige missbrauchten und traumatisierten Frauen nach Brandenburg gebracht werden. Denn dadurch wären einige Seelen gerettet. Umso enttäuschter sind wir, dass dieser Beschluss des Parlaments nicht wie ursprünglich gedacht umgesetzt wird. Wir appellieren an die Landesregierung: Lassen Sie uns zusammensitzen, damit im Sinne dieser Frauen entschieden wird!"
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Menschenrechtszentrum Cottbus
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- Quelle: red
- Erstellt am 18.10.2017 - 09:34Uhr | Zuletzt geändert am 18.10.2017 - 09:41Uhr
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