Menschenkette gegen Kohle
Kerkwitz | Grabice, 25. August 2014. Mehr als 7.000 Bewohner der Region, unterstützt von abgereisten Umweltaktivisten, haben sich am vergangenen Sonnabend zwischen dem deutschen Kerkwitz und dem polnischen Grabice zur einer ungefähr acht Kilometer langen Menschenkette quer über die Lausitzer Neiße zusammengeschlossen, um gegen die Erschließung neuer Kohletagebaue zu protestieren.
Kraftwerke emittieren Quecksilber
Der Norderweiterung des Vattenfall-Tagebaus Jänschwalde sollen drei Dörfer, dem Tagebau auf polnischer Seite sogar 15 Dörfer zum Opfer fallen. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtete in einem Beitrag über die "Menschenkette gegen Kohle", der noch bis zum 31. August 2014 online abrufbar ist.
Tomaš Kappa von der Łužica Alianca / Lausitz Allianz sprach auf seiner an Bundespräsident Joachim Gauck gerichteten Petitionsseite "Stoppt Enteignung durch Kohlelobby - Save Sorb Lusatia!" im Zusammenhang mit der Menschenkette von einem starken Protest und einem starken Signal.
Neben der unwiederbringlichen Landschaftszerstörung stehen besonders die Devastierung der Dörfer und die Vernichtung abgestammten sorbischen Lebensraums im Zentrum der Kritik. In Sachsen ist die Region bei Schleife / Slepo vom geplanten Tagebau Nochten 2 bedroht.
In jüngerer Zeit richtet sich das Augenmerk außerdem auf die Quecksilberemissionen der Kohlekraftwerke, die fast ausnahmslos über den in den USA geltenden Grenzwerten liegen, wie die Studie "Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken in Deutschland – Stand der Technik der Emissionsminderung“ (Download ca. 596KB) von Dr. Barbara Zeschmar-Lahl aufzeigt.
Kappa verweist außerdem auf eine Dokumentation von Spiegel-TV zum Vorgehen gegen Kohlekritiker.
Der Görlitzer Anzeiger berichtete:
20. Februar 2014: Deutscher PEN solidarisch mit Sorben / gegen Braunkohleabbau
29. Oktober 2013: Petition gegen Tagebau Nochten II
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- Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 25.08.2014 - 16:05Uhr | Zuletzt geändert am 25.08.2014 - 16:36Uhr
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