Ins Zuhause investieren: Schutzdächer

Ins Zuhause investieren: SchutzdächerWeißwasser/O.L. / Běła Woda, 20. Mai 2022. Von Thomas Beier. Ist man mit dem Fahrrad im Norden des Landkreises Görlitz unterwegs, dann fallen die vielen gepflegten Häuser und Grundstücke auf, die vor allem Zeugnis von viel Eigenleistung ablegen, aber auch von gewachsenem Wohlstand.

Abb.: Lichtundurchlässige Terassendächer sind meist preiswert, machen aber dunkel, weshalb oft lichtdurchlässige Varianten, gegebenenfalls mit Verschattungsmöglichkeiten, bevorzugt werden
Symbolfoto: Diana, Pixabay License
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Beim Baumaterial-Einkauf Preisentwicklung beachten

Wer Haus und Grundstück hat, der weiß, dass immer etwas zu tun ist – nicht ohne Grund hat ein bekannter Baumarkt diesen Gedanken als Grundlage für seinen Slogan genutzt. Jetzt, im Mai, haben viele Hausbesitzer und Heimwerker ihre Baupläne für dieses Jahr längst festgezurrt.

Und das ist auch gut so, möchte man angesichts stetig steigender Preise sagen. Da kann es schon sinnvoll sein, beim Materialeinkauf nicht aus der Hand in den Mund zu wirtschaften, sondern etwas langfristiger zu planen und vielleicht jetzt schon einzukaufen, was erst in einigen Monaten benötigt wird.

Was aktuell ansteht

Das Sommerwetter der letzten Tage mit seinem strahlend blauen Himmel soll im östlichen Ostsachsen spätestens heute Abend einen Dämpfer erhalten: Heftige Gewitter sind angesagt, Hagelschlag inklusive. Weil sich das in den Trend zu immer intensiverem Wetter einordnet, sehen sich Grundstücksbesitzer auf den Plan gerufen. Was sind die typischen Vorhaben?


    • stabile Überdachungen für empfindliche Pflanzen, für die Tomaten soundso

    • stabile Überdachungen für die Brennholzvorräte bei denen, die eine Holzheizung oder noch über richtige Öfen verfügen

    • stabile Überdachungen für Terrassen und Sitzplätze

Was fällt auf? Gleich dreimal geht es um stabile Überdachungen – und das nicht ohne Grund: “Das Wetter wird immer extremer”, warb vor Jahren ein Produzent von Dachbedeckungen und aus heutiger Sicht muss man sagen: Er hatte völlig recht.

Wie baut man eine Überdachung?

Soll etwas überdacht werden, kommen unter Umständen pro Projekt mehrere Ziele zusammen. Für manchen stehen die Kosten im Vordergrund, anderen ist wichtiger, dass der Gesamteindruck des Anwesens nicht gestört wird. Wieder andere wollen unbedingt eine lichtdurchlässige Überdachung, während – um noch ein Beispiel zu nennen – der nächste vielleicht seine alten Dachziegel wiederverwenden möchte.

Soll die Überdachung wirklich stabil und dauerhaft sein, kommt man um eine stabile Unterkonstruktion nicht herum, Schnee- und Windlasten wollen beachtet werden und ab einer bestimmten Größe kommen auch baurechtliche Vorschriften ins Spiel, für Terrassenüberdachungen in Sachsen etwa die Sächsische Bauordnung § 61 Abs. (1) Pkt. 1. Buchstabe g), der bis zu 30 Quadratmeter bei einer Bautiefe von maximal drei Metern verfahrensfrei zulässt.

Die Materialfrage

Bei kleinen genehmigungsfreien Vorhaben kann man sich oft gut an den Montagehinweisen der Lieferanten des Dachbelags orientieren, so etwa bei Bitumenwellplatten. Soll der Dachbelag lichtdurchlässig sein, kommen vor allem Dachbeläge aus Polycarbonat oder Acryl zum Zuge. Denkbar sind Wellplatten, die bauformbedingt die Ablaufrichtung des Regenwassers vorgeben, oder besser wärmedämmende und zudem glatte Doppelstegplatten, auch Hohlkammerplatten genannt.

Tipp:
Ein wichtiger Materialunterschied ist, dass sich Polycarbonatplatten gut biegen lassen, etwa zu einer bogenförmigen Überdachung, Acrylplatten hingegen lassen sich nicht biegen. Die unterschiedlichen Materialeigenschaften von Doppelstegplatten und Wellplatten sind auf der verlinkten Seite als Vergleich gegenübergestellt.


Wofür man sich immer auch entscheidet: Eine stabile und haltbare Lösung wird nur erhalten, wer sich streng an die Vorschriften für die Unterkonstruktion und die Befestigung des Dachmaterials hält.

Für Wohnmobilbesitzer

Angesichts des für den heutigen Abend erwarteten möglicherweise heftigen Hagelschlags im Landkreis Görlitz gibt es eine Idee, nämlich für Wohnmobile mit Solarmodul. Zwar sind Solarmodule zur Elektrizitätsgewinnung grundsätzlich hagelfest, aber gerade beim Wohnmobil, bei dem die Solarpanels gewöhnlich flach aufliegen und damit besonders gefährdet zu sein scheinen, will mancher auf Nummer sicher gehen, deshalb noch ein Tipp: Aus den besonders hagelfesten Polycarbonat-Doppelstegplatten lässt sich ohne großen Aufwand eine Schutzabdeckung für das Solarpanel auf dem Wohnmobil bauen.

Tipp:
Wer eine Schutzabdeckung für sein Wohnmobil-Solarpanel bauen möchte, sollte auf diese Punkte achten: Die schützende Doppelstegplatte in einen Rahmen, etwa aus Holz, einsetzen, den man über das Panel stülpen kann. Der Rahmen sollte in der Vertikalen so breit sein, dass er bis unter den Rahmen des Panels reicht, damit der Schutzaufsatz mit Schrauben oder Stiften gegen Fortwehen gesichert werden kann. Außerdem sollte die Doppelstegplatte nicht unmittelbar auf der Oberfläche des Solarpanels aufliegen, was man mit Abstandshaltern am Rand leicht erreichen kann.


Benötigt wird so eine Abdeckung freilich nur bei einem bevorstehenden heftigen Unwetter, das sehr große Hagelkörner erwarten lässt.

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  • Quelle: Thomas Beier | Foto: Diana / dife88, Pixabay License
  • Erstellt am 20.05.2022 - 12:22Uhr | Zuletzt geändert am 20.05.2022 - 13:33Uhr
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