Erfolgreiche Webseiten haben möglichst viele Besucher?

Weißwasser / Běła Woda, 23. September 2015. Dass ein eigener Auftritt im Internet für die allermeisten Unternehmen ein integraler Teil der Kommunikation mit Interessenten, Kunden, Lieferanten, Behörden, der Öffentlichkeit und sogar mit Wettbewerbern ist, das ist inzwischen bei den Unternehmern und Führungskräften auch im Landkreis Görlitz angekommen. Wenn es aber darum geht, den Erfolg des Webauftritts zu bewerten, ist die Lage anders, schätzt der Unternehmensberater und Online Unternehmer Thomas Beier aus dem Landkreis Görlitz ein.
Abbildung: Was ist am Bildschirm einfacher zu konsumieren - ein Text oder ein kurzes Video?

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Die Kommunikationswirkung intensivieren

Von Thomas Beier. Die Praxis zeigt, dass viele - vor allem kleinere - Unternehmen ihren Internetauftritt eher als notwendiges Übel denn als Chance für ihr Geschäft betrachten. Oft wird der Erfolg des Internetauftritts - wenn überhaupt - allein nur an Zugriffszahlen gemessen, doch deren Aussagekraft ist gering.

Hinzu kommt, das manche Internetdienstleister im Glauben, Gutes zu tun, manchmal eher kontraproduktiv wirken. Beispielsweise, wenn sie auf der Webseite längere Fachtexte veröffentlichen, um den Suchmaschinen "Futter" zu geben.

Ernüchternd wirkt dann, so meine Erfahrung, immer wieder die Analyse, wie lange die Besucher auf den einzelnen Seiten verweilen: Oft nur wenige Sekunden. Hintergrund ist, dass viele Texte gar nicht erst gelesen werden, vor allem, wenn sie nur Schmus wie "bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt", "wir sind kompetent" oder "geht nicht gibts nicht" enthalten.

Problem und Lösung

Das eigentliche Problem besteht darin, dass das Leistungsspektrum und der Wettbewerbsvorsprung eines Unternehmens sich meist gar nicht in einem kurzen Text unterbringen lassen - lange Texte aber insbesondere online nicht gern gelesen werden. Genauso ist die Lage bei Bedien- und Handlungsanleitungen oder auch Belehrungen, beispielsweise zum Arbeitsschutz.

Deshalb hat sich mit sogenannten Erklärvideos - die in aller Regel auf Animationsfilmen beruhen und Informationen kurz und knackig transportieren - eine neue Kommunkationsmethode entwickelt. Beispiele für solche Videos findet man unteranderem auf der Webseite videohelden.net.

Wie funktioniert das?

Solche Erklärvideos ziehen die Betrachter in ihren Bann, ohne sie anzustrengen. Wegen ihrer Verbindung von Kürze (meist eine bis knapp drei Minuten) und klaren (nützlichen!) Informationen, die sie geben, werden sie in aller Regel vollständig konsumiert.

Für den Informationsanbieter - nichts anderes ist man, wenn man eine eigene Webseite betreibt - ist das ein Idealzustand: Anstelle den Webseitenbesucher mit langen Texten und vielen im Einzelfall weniger interessanten Informationen zu verschrecken, wird per Video prägnant mitgeteilt, was vermittelt werden soll. Selbstverständlich können Erklärvideos auch per CD, DVD, Speicherstick, E-Mail oder via Soziale Netzwerke weiterverteilt werden.

Wer Erklärvideos produziert, sollte zumindest Grundkenntnisse aus der Wahrnehmungspsychlogie haben, beispielsweise über die vom Betrachter überhaupt speicherbare Informationsmenge und darüber, wie so ein Video gestaltet und aufgebaut sein muss, damit es wirklich angeschaut wird.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Görlitzer Schwesterausgabe des Weißwasseraner Anzeigers unter dem Titel So werden Sie besser verstanden das Thema aufgegriffen und darüber berichtet.

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  • Quelle: Thomas Beier | Abbildung: PublicDomainPictures, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 23.09.2015 - 14:14Uhr | Zuletzt geändert am 02.10.2017 - 20:02Uhr
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